Boule heißt auf deutsch schlicht und einfach „Kugel“. Im Laufe der Zeit entwickelten sich vor allem in Frankreich verschiedene Kugelspiele. Die populärste Variante dieser „Jeux de Boules“ ist Pétanque, das auch in Deutschland gespielt wird.
Das Spiel entstand im Jahre 1910 in La Ciotat, einem kleinen Städtchen an der Côte d´Azur. Ein sehr guter, schon etwas älterer Spieler des Jeu Provencal musste zuschauen. Sein Rheuma plagte ihn, und er konnte weder den Ausfallschritt vollziehen noch konnte er die drei Schritte Anlauf zum Schuss nehmen, zu stark waren seine Schmerzen. Dennoch wollte er seinen Sport nicht aufgeben, und es kam ihm die Idee, die Wurfdistanz um einiges zu verkürzen und zudem ohne Anlauf im Stehen zu spielen. Man stand in einem Abwurfkreis und spielte auf eine Entfernung von 6 bis 10 m.
Von der Abwurfposition – man musste mit geschlossenen Füßen im Kreis stehen – leitete sich auch der Name des Spiels ab. Die Bezeichnung für „geschlossene Füße“ heißt auf französisch „pieds tanqués“, auf provencalisch hieß es „ped tanco“. Diese beiden Wörter sind schon bald zu einem verschmolzen : Pétanque.
Die Geschichte des Boule oder Pétanque in Baden-Württemberg ist eng mit der französischen Besatzung verbunden. Nachdem die Franzosen einige Zeit unter sich gespielt haben, kamen in den Garnisonsstädten dann bald auch deutsch-französische Clubs auf.